Studie “Frauen führen in die Arbeitswelt der Zukunft”

Wie Frauen authentisch führen und dadurch erfolgreiche Rolemodels sind

 

Worum es geht

AdobeStock_226255137-Frau Interview.jpeg

Meine Kollegin Tessa Forsblad und ich führen gerade eine explorative Studie mit weiblichen Führungskräften durch. Ziel der Studie ist es, genauer zu verstehen, wann Frauen sich am wohlsten und wirksamsten in ihrer Führungsrolle fühlen. Denn wenn sie zufrieden mit ihrer Rolle sind, sind sie auch erfolgreiche Vorbilder für andere Frauen.

Hierfür sind wir auf der Suche nach Frauen, die Personal-verantwortung tragen und uns für ein ca. einstündiges Interview zur Verfügung stehen können. Weitere Infor-mationen zur Studie findet Ihr/finden Sie weiter unten.

Bei Interesse oder Rückfragen freuen wir uns über Deine/Ihre E-Mail an: studie@beyond-just-work.de

Die neue Arbeitswelt ist weiblich.
— Robert Franken, “Digitaler Potenzialentfalter”

Hintergrund

AdobeStock_206371432Würfel.jpeg

Der Anteil an Frauen in Führungspositionen ist noch immer weit von Gleichberechtigung entfernt. Durchschnittlich befinden sich nur 22% Frauen in Führungspositionen, im Gesundheitswesen sind es immerhin 38%, der Maschinenbau bildet mit 9,3% das Schlusslicht (Statista, Stand 30. Oktober 2019).

Laut einer Roland Berger Studie sind 80% der 70 befragten Unternehmen ganz oder teilweise außerstande, alle Ursachen für ihren Mangel an Diversität zu benennen (Roland Berger, 2012). Als Gründe werden neben fehlender Work-Life-Balance und vorherrschendem „unconscious bias“ bei der Besetzung von Leitungsfunktionen oft die (angeblich) fehlenden Führungsambitionen der Frauen genannt.

Wollen Frauen nicht führen? Verschiedene Studien legen nah, dass die Führungs- & Machtmotivation von Frauen tatsächlich etwas geringer ist als bei Männern. Betrachtet man die Operationalisierungen in den Studien genauer, zeigt sich jedoch oft, dass hier ein eher männliches Verständnis von „Führung“ abgefragt wird.

Unsere These ist, dass Frauen sehr wohl führen wollen, es ihnen allerdings weniger um Macht und Status geht, sondern das Gestalten im Fokus steht.

Passend hierzu fand die Soziologin Daniela Lup (2018) in einer Studie heraus, dass bei Frauen die durchschnittliche Jobzufrieden-heit nach einer Beförderung abnahm, bei Männern hingegen zunahm. Die Art zu führen und die Rahmenbedingungen scheinen nicht zu passen. Die sinkende Jobzufriedenheit wird natürlich auch von anderen Frauen registriert und kann in einer fehlenden Bereitschaft resultieren, selbst Führung zu übernehmen. Die Kosten, das „Spiel“ mitzuspielen, scheinen vielen Frauen zu hoch.

AdobeStock_236777581.jpeg

Die aktuelle New Work Bewegung legt einen starken Fokus auf „weibliche“ Faktoren von Führung (Ganzheitlichkeit, Sinnhaftigkeit, Coaching/Servant Leadership, Augenhöhe statt Hierarchiefokus). Unserer Einschätzung nach bietet New Work Frauen die Chance, authentischer und zufriedenen Führungsverantwortung zu übernehmen, zu gestalten und aufzusteigen.

Die Zeit ist gekommen - doch wie können Frauen New Work bestmöglich nutzen?

Ziel der Studie

Unsere Studie soll Best Practices identifizieren, welche Faktoren dazu führen, dass weibliche Führungskräfte erfolgreich und zufrieden im Job sind. Neben organisatorisch/systemischen Rahmenbedingungen sollen vor allem individuelle Ideen und Wege identifiziert werden, die dazu führen, dass Frauen authentisch und zufrieden als Führungskraft arbeiten und gestalten können. Denn gerade in sich wandelnden Organisationen ergeben sich vielfach Chancen, das eigene Arbeitsumfeld aktiv zu gestalten. Diese Jobcrafting*- Ideen möchten wir untersuchen und dokumentieren.


AdobeStock_216017114.jpg

Methodik/Vorgehen der Studie

In explorativen Interviews mit weiblichen Führungskräften soll der Fokus im Sinne der „Appreciative Inquiry“ Methode darauf gelegt werden, was schon gut ist. Welche Lösungen und innovativen Ideen tragen heute schon dazu bei, die Zufriedenheit und Chancen von weiblichen Führungskräften zu verbessern. Es ist im ersten Schritt geplant, weibliche Führungskräfte aus ca. 20 Unternehmen in etwa einstündigen Interviews zu befragen.

Vorteile für teilnehmende Unternehmen

Durch die ausführliche Vorstellung der Ergebnisse in einem gemeinsamen Abschluss-Workshop soll ein Austausch zwischen den teilnehmenden Unternehmen gefördert werden. Die Veröffentlichung der Studie und der „Jobcrafting-Hacks** für Frauen in Führung bietet weiteren Unternehmen die Chance, dass sie das Rad nicht neu erfinden müssen, sondern von erfolgreichen Ideen anderer Frauen/Unternehmen profitieren können.

Die Ergebnisse der Studie werden darüber hinaus am 3. Juni 2020 bei einer Veranstaltung des Niedersächsischen Miniteriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung gemeinsam mit dem Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung vorgestellt.

Kontakt

Du hast Führungsverantwortung und Interesse an unserer Studie teilzunehmen? Wir freuen uns über eine E-Mail an studie@beyond-just-work.de

* Jobcrafting bezeichnet das aktive und individuelle Gestalten der eigenen Arbeit, um aus einer inneren Motivation heraus das Arbeitsumfeld für sich zu verbessern.
** Hacks (übersetzt „Lebenskniffe“) sind Strategien/Ideen, die dabei helfen, ein Ziel auf eine ungewöhnliche Weise zu erreichen, die Effektivität/Effizienz zu erhöhen oder den Alltag zu erleichtern.